Das Thema Steuern bietet eine Fülle an Gesprächsstoff und war schon oft Diskussionsgrundlage. Wir möchten Ihnen hier Interessantes, Kurioses und Informatives zum Thema Steuern aufzeigen. Diese Unterseite wird ständig erweitert.
Doppelbesteuerung oder "Warum Sie nicht mehr tanken sollten"
Bei den meisten Verbrauchssteuern fallen neben den Verbrauchssteuern selbst auch noch Steuern auf Steuern an, die dem Verbraucher nicht auffallen. Kommt auf den Netto Warenwert die Verbrauchssteuer dazu, wird dieses "Endergebnis" noch mal mit der Mehrwertsteuer belegt. Extrem verdeutlichen lässt sich das bei der Mineralölsteuer. Dazu möchten wir Ihnen folgendes Beispiel aufzeigen:
Sie tanken 54 Liter Benzin und zahlen an der Kasse ca. 70 Euro. Die Mineralölsteuer beträgt ca. 35 Euro. Da diese auf den Netto-Benzin-Preis gerechnet wird, erhöht sich dieser dann natürlich. Auf diesen höheren Netto Preis wird nun die Mehrwertsteuer mit 19% berechnet. In unserem Fall zahlen Sie also 6,70 Euro an Mehrwertsteuer für die Mineralölsteuer. Das sind knappe 9% des Gesamtrechnungsbetrages. Nun rechnen Sie das bitte für Ihren Jahresverbrauch an Benzin bzw. Diesel aus, Sie werden schnell erkennen, wie viel Geld sinnlos doppelt an Steuern bezahlt wird.
Bei einem Jahresverbrauch von 1.000 Litern an Benzin fallen somit ca. 125 Euro zusätzliche Mehrwertsteuern auf die Mineralölsteuer an. Der Staat verdient hier also doppelt.
Sie können das gern auch für Diesel oder einen anderen Verbrauch nachrechnen, nutzen Sie dazu unseren Mineralölsteuerrechner.
Man schätzt die jährlichen Mehreinnahmen durch die doppelte Besteuerung auf ca. 5 Milliarden Euro pro Jahr. Das würde bedeuten dass durchschnittlich jedem deutschen Bürger somit 60 Euro im Jahr mehr aus der Tasche gezogen werden.
Kalte Progression oder "Wie der Staat an der Inflation mitverdient"
Vielleicht ist Ihnen das auch schon aufgefallen: Sie erhalten eine Lohnerhöhung, haben Netto aber kaum oder sogar weniger auf der Hand als vorher. Das liegt an der sogenannten kalten Progression, Kritiker nennen es lieber "versteckte Steuererhöhung". Das liegt an einerseits an der gestaffelten Einkommensteuer und andererseits auch an der Inflation.
Nehmen wir an Sie erhalten 100 Euro mehr Bruttogehalt. Dadurch kann es sein, dass Sie in einen höheren Einkommensteuersatz rutschen. Nun wird aber die EkSt. über das gesamte Einkommen mit dem "neuen" und höheren Steuersatz genudelt. Dann kann es passieren, dass Sie nicht mehr oder sogar weniger in der Tasche haben. Dieses Geschenk wird vom Staat gern angenommen, denn diese versteckte Steuererhöhung muss vor keinem Wähler gerechtfertigt werden.
Auch berücksichtigt das Einkommensteuergesetz die Inflation nicht. Bei der derzeitigen Inflation werden die Kosten für den Lebensunterhalt immer teuerer. Das Einkommensteuergesetz sieht aber keine Anpassung vor, das heißt, die aktuelle Inflation wird bei der Berechnung der EkSt. nicht berücksichtigt. Länder wie Frankreich oder Kanada passen die Einkommensteuer jährlich an die Inflation an. Rein technisch gesehen ist das auch kein Akt. So ergab eine IAW Studie, dass in den letzten 6 Jahren der Staat durch die kalte Progression 64 Milliarden Euro mehr eingenommen hat.
Was kann ich tun?
Sie sollten daher, so blöd wie es klingt, eine Lohnerhöhung gründlich überprüfen oder sogar dankend ablehnen. Ihr Arbeitgeber wird sich freuen und Sie werfen dem Staat nicht noch mehr Steuern in den Rachen.
|